SMARTEMIS: Gemeinsam wachsen - Werte erschaffen
Smartemis ist ein innovatives Unternehmen von praktizierenden Tierärzt:innen und erfahrenen Kaufleuten – ein kollaboratives Netzwerk, das gemeinsam Mehrwert schafft. Smartemis unterstützt Tierärzt:innen in ihrer Entwicklung und beim Wachstum des tierärztlichen Unternehmens in einem Modell, das die Unabhängigkeit bewahrt. JUST4VETS hatte die Möglichkeit, Dr. Bronson Schmitz, einen der Gründer von Smartemis, sowie zwei Mitglieder der ersten Stunde, Dr. Dirk Butenandt (Tierklinik Rosenheim) und Dr. Michael Greshake (Tiermedizinisches Zentrum Emsdetten), zu den Vorteilen der Kooperation zu befragen.
JUST4VETS: Wie kam es zu der Gründung von Smartemis?
Dr. Bronson Schmitz: Smartemis wurde 2021 gegründet. Die Mitbegründer sind ein Mix aus Tierärzt:innen, erfahrenen Private Equity Investor:innen und Partnern aus der Tiermedizin und unterschiedlichen Branchen. Besonders glücklich bin ich darüber, dass jedes einzelne Teammitglied von Smartemis Mitinhaber der Firma ist. Wir fanden es erstaunlich, dass Tierärzt:innen sich nicht selbst zu einem Netzwerk zusammenschließen, um Synergien zu kreieren und wirtschaftliche Ziele gemeinsam zu realisieren, sondern das Feld Fremdinvestoren überlassen. Dabei verfolgten wir drei Hauptziele: wir wollten Tierärzt:innen die Möglichkeit geben, ein eigenes tierärztliches Netzwerk aufzubauen und dabei gleichzeitig die Kontrolle über ihre Praxen zu behalten und dennoch die Zukunft der Praxis und die Nachfolge zu sichern.
Smartemis ist in erster Linie Dienstleister für die tierärztlichen Praxen im Netzwerk, in dem zudem ein fachlicher und interdisziplinärer Austausch stattfindet. Gemeinsames Lernen, gemeinschaftliche Weiterentwicklung und gegenseitige Unterstützung sind Leitsätze, mit denen sich unsere Mitglieder identifizieren können.
Wie unterscheidet sich Smartemis von den Private Equity Corporates im Veterinärmarkt?
Dr. Bronson Schmitz: Mit dem Ansatz, dass die Tierärzt:innen das Netzwerk selbst leiten und aufbauen und von der Wertsteigerung profitieren. In den klassischen Modellen ist es in der Regel so, dass die Tierärzt:innen hre Praxen und Kliniken zu 100 Prozent verkaufen und dann als Angestellte in ihren ehemaligen Unternehmen tätig sind. Das führt dazu, dass die dann nicht mehr an der Entwicklung ihrer Praxen partizipieren, sondern ein ein Großteil der Gewinne an die Fremdinvestoren abfließen. Der Grundsatz von Private Equity Firmen ist es, so viele Praxen und Kliniken wie möglich zu kaufen, ein großes Netzwerk aufzubauen und dieses dann weiterzuveräußern. Wir von Smartemis sind der Gegenentwurf zu den klassischen Private Equity Gruppen, denn die Tierärzt:innen, die sich unserem Netzwerk anschließen, bauen ihre eigene Gruppe auf. Unser Ziel ist es, gemeinsam ein echtes tierärztliches Netzwerk aufzubauen und den entstehenden Mehrwert bei den Tierärzt:innen zu belassen. Zudem wird unser Unternehmen von einem Vorstand geleitet, der zu 75 % aus Tierärzt:innen besteht. Die Netzwerkmitglieder bestimmen bei den Wahlen, die Ende des Jahres stattfinden, über die Ausrichtung des Netzwerks.
Sie werden dann in einigen Jahren Ihre Dienstleistungsgesellschaft veräußern?
Richtig. Der Erlös wird unter den Tierärzt:innen im Netzwerk verteilt. Zum gleichen Zeitpunkt treten die Praxen 10 % ihres Umsatzes als Umsatzdividende ab. Da wir als Netzwerk gemeinsam die Umsatzdividende und unsere Dienstleistungsgesellschaft veräußern, realisieren wir gemeinsam unsere Netzwerkbewertung, die um ein Vielfaches höher ist als einer Einzelpraxis. Die Tierärzt:innen im Netzwerk profitieren dadurch enorm. Da keine Stammanteile verkauft werden, bleiben die Tierärzt:innen 100%ige Inhaber:innen ihrer Praxen und realisieren weiterhin den Großteil der Gewinne.
Wie schaffen Sie eine Wertsteigerung und wie genau unterstützen Sie Ihre Kunden?
Wir haben eine zentrale Dienstleistungsorganisation aufgebaut, die die Praxen bei elementaren Managementaufgaben unterstützt. Wir implementieren standardisierte Prozesse innerhalb des Netzwerks und schaffen so Synergien, die als Einzelpraxis schlicht nicht möglich sind. Darüber hinaus helfen wir, strategische Entwicklungen anzustoßen und umzusetzen, die sonst im Praxisalltag hinten anstehen. Ziel ist immer. die Tierärzt:innen zu entlasten und das organische Wachstum der Praxen zu fördern. Generell wählen unsere Mitglieder aus unserem Katalog die Dienstleistungen aus, die tatsächlich benötigt werden. Gemeinsam wird der Status quo mittels verschiedener Analysen ermittelt, die Vision der Praxis erarbeitet und ein gemeinsamer Fahrplan erstellt.
Wie viele Praxen und Kliniken haben Sie bisher für Ihr Konzept gewinnen können?
Wir sind jetzt 26 Kliniken und Praxen aus dem Kleintier- und Pferdebereich. Unsere Mitglieder reichen von der großen Tierklinik über spezialisierte Überweisungszentren für Chirurgie oder Ophthalmologie bis hin zur familiär geführten Kleintierpraxis. Bei allen unseren Mitgliedern steht die gute Tiermedizin im Fokus, gleichzeitig besteht der Wunsch, sich zukunftsorientiert aufzustellen. Es gibt Tierärzt:innen, die Anfang 40 sind und durch Smartemis Unterstützung im Praxisalltag erfahren wollen, aber auch Kolleg:innen, die in ein paar Jahren ihr Vermögen diversifizieren möchten. Darüber hinaus wollen einige unserer Partnertierärztinnen einen Ausstieg aus der Praxis umsetzen, andere möchten an die nächste Generation weitergeben.
JUST4VETS: Vielen Dank für das Interview.
Warum sich Dr. Michael Greshake, Tiermedizinisches Zentrum Emsdetten, für das Smartemis Konzept entschieden hat, erklärt der Fachtierarzt im Interview "Leben im Netzwerk". Außerdem erklärt Dr. Dirk Butenandt, Tierklinik Rosenheim, warum er sich für das Netzwerk entschlossen hat: "Das Konzept der Dienstleistungsgesellschaft"