Nachgefragt: Wie klappt‘s eigentlich mit dem Blutabnehmen?

Blutuntersuchungen sind ein wichtiges Vorsorge- und Kontrollinstrument. Leider ist diese Prozedur für Katzenhalter:innen häufig mit Vorurteilen, Ängsten und schlechten Erfahrungen belegt. Die Folge: Viele Katzen werden gar nicht oder zu spät zur Blutuntersuchung vorgestellt. Und das betrifft sogar auch die Gruppe der engagierten Katzenhalter:innen, die sich regelmäßig mit aktuellen Informationen zum Wohle ihrer Katze beschäftigen, wie eine Umfrage im Pet-Competence-Club ergeben hat.

Die eigene Angst vor dem Blutabnehmen, ist sicherlich auch ein Grund dafür, wenn Katzenhalter:innen sich davor scheuen, ihre Katze dafür in die Praxis zu bringen. Aber auch schlechte Erfahrungen. Wer einmal miterlebt hat, wie panisch sich die geliebte Samtpfote bei der Blutentnahme verhält, wird beim nächsten Mal schon deutlich angespannter sein und den Termin vielleicht sogar hinauszögern.

Erfreulich: Mehr als die Hälfte geht regelmäßig zur Blutuntersuchung!

Die Zahlungsbereitschaft für die Untersuchung und gänzlich unkooperative Katzen einmal ganz außen vorgelassen: Die Erfahrungen und die Bereitschaft der Katzenhalter:innen für eine Blutuntersuchung, sind sehr unterschiedlich. Je enger die Beziehung zur Katze und je aufgeklärter der Katzenmensch, desto eher wird, allen Vorbehalten und etwaigen negativen Erfahrungen zum Trotze, die Blutuntersuchung veranlasst. Ganze 63 % der Befragten gaben an, mit ihrer Katze regelmäßig zur Blutuntersuchung zu gehen.

Die eigene Angst vor dem Blutabnehmen, ist sicherlich auch ein Grund dafür, wenn Katzenhalter:innen sich davor scheuen, ihre Katze dafür in die Praxis zu bringen."

Sabine Ruthenfranz, Miau Katzen-Podcast & Pet-Competence-CLUB

Doch wie lassen sich die übrigen Katzenhalter:innen motivieren?

Eine Erkrankung wäre für 34 % ein Anlass zum Blutabnehmen. Immerhin 21 % gaben an, dass ein stressfreier Ablauf für ihre Katze ausschlaggebend wäre. Und 18 % führten an, dass sie mehr Informationen über die Notwendigkeit einer Blutuntersuchung benötigen würden. Auch in Einzelgesprächen mit Katzenbesitzer:innen kam heraus, dass vielen die Bedeutung des Verlaufs der Werte im Leben der Katze nicht bewusst ist (Stichwort: Vergleichswerte - Sicher ein guter Punkt in der Argumentation für das Blutabnehmen.). Man wisse einfach zu wenig über die Sinnhaftigkeit der Untersuchung, so dass man der Katze in erster Linie den Stress ersparen möchte. Und natürlich auch sich selbst.

Handling in der Tierarztpraxis

Mehrere Katzenhalter:innen beschrieben im Freitext, dass der Umgang mit ihren Tieren in der Praxis, trotz kooperativer Katze, sehr invasiv und für die Katze extrem stressig sei. Insgesamt gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass es mit dem Blutabnehmen bei ihrer Katze nur einigermaßen oder gar nicht gut klappen würde. Erfreulich, dass die Mehrheit der ambitionierten Katzenhalter:innen die Möglichkeiten der Blutuntersuchung wahrnimmt. Doch es bleibt eine Herausforderung, wie man die verbliebenen Katzenbesitzer:innen dazu motivieren kann, damit Vorsorge, medizinische Versorgung und Pflege bestmöglich gelingt.

Save the date: Gemeinsam zum Wohle der Katze

Vom 1.-3. März 2024 finden im Pet-Competence-Club erneut die „Thementage Katzensenior“ statt. Eine kostenlose Anlaufstelle für Katzenhalter:innen, die Hilfestellung, Tipps & Tricks bei der Versorgung und Pflege ihrer Katzen suchen. Es stehen Flyer zur Verfügung, die an Patientenbesitzer:innen weitergegeben werden können. Tierärzt:innen, die mit ihrem Fachgebiet einen eigenen Beitrag zu diesem Event leisten möchten, sind herzlich eingeladen.

Weitere Informationen unter: https://pet-competence.de/experten-kontakt