Catfriendly in Potsdam

Dr. Elisabeth Zimpfer bertreibt in Potsdam eine Kleintierpraxis. Nach unserem Besuch und der Praxisreportage Ende 2020 (Dr. Elisabeth Zimpfer: "Hochwertige Arbeit, vernünftig abrechnen und sich nicht überarbeiten") hat sich in Potsdam einiges getan. Seit Januar 2022 bieten Zimpfer und ihr Team physiotherapeutische Behandlungen an, wobei die Tierärztin für Kleintiere nicht müde wird, immer wieder in ihrer Kundschaft zu betonen, dass die tierärztlichen und die physiotherapeutische Behandlungen Hand in Hand gehen. Besonders stolz präsentierte das Praxisteam im Februar das Zertifikat der „Katzenfreundlichen Tierarztpraxis“. JUST4VETS hat nachgefragt, welche Standards bestehen, wie diese umgesetzt werden und was sich die Inhaberin davon verspricht.

Frau Dr. Zimpfer, Sie haben ja von Anfang an entschieden, die Katzenpatienten tierarztgerecht in ihrer Praxis zu betreuen. Jetzt gelten Sie auch offiziell als "Catfriendly Clinic". Warum ist Ihnen die offizielle Auszeichnung wichtig?

Dr. Elisabeth Zimpfer: Unser Ziel war es vom ersten Tag unserer Praxisarbeit, Tier und Mensch einen angenehmen und vor allem stressfreien Besuch in unserer Praxis in einer ruhigen Atmosphäre zu gewährleisten. Gerade Katzen und ihre Besitzer:innen sind sehr sensibel. Wir haben schon immer katzenfreundlich gearbeitet und wollen das mit dieser Zertifizierung für alle öffentlich machen.

Was mussten Sie tun, um das Zertifikat der ISFM zu erlangen?

Dr. Elisabeth Zimpfer: Zuerst benötigt man eine kostenpflichtige Anmeldung der Praxis bei der ISFM. Dort erhält man alle Unterlagen und Vorlagen für die Zertifizierung. Die Vergabe der Akkreditierung ist an hohe Standards geknüpft, die eine Tierarztpraxis als Catfriendly Clinic erfüllen muss, um den besonderen Bedürfnissen von Katzenpatienten zu entsprechen. Kriterien sind neben eigenen Praxisräumen für Katzen sowie der optimalen Unterbringung bei stationären Aufenthalten auch speziell geschulte Mitarbeiter. Alle erforderlichen Unterlagen haben wir dann digital bei der ISFM eingesendet.

Um den Status einer Cat Friendly Clinic zu erreichen, werden alle Praxismitarbeiter gezielt mit einbezogen. Wer ist bei Ihnen der „Cat Advocate“, der für die Einhaltung der katzenfreundlichen Standards verantwortlich ist.

Dr. Elisabeth Zimpfer: Die Standards habe ich zusammen mit einer Helferin, die sich stets mit dem Thema „Catfriendly“ auseinandersetzt und sich permanent fort- und weiterbildet, umgesetzt. Des Weiteren haben wir die Aufgaben untereinander aufgeteilt. Sie organisiert und strukturiert den Teil für das Helferteam und ich bin verantwortlich für die Tierärzt:innen. Gemeinsam im Team besprechen wir in monatlichen Meetings weitere Themen oder bilden uns gemeinsam fort.

Die ISFM fordert eine angemessene Praxisausstattung für die Behandlung von Katzen. Wie haben Sie diese Vorgaben umgesetzt?

Dr. Elisabeth Zimpfer: Bereits mit der Praxisgründung habe ich mich mit dem Thema „katzenfreundliche“ Tierarztpraxis auseinandergesetzt. So habe ich bei der Praxisplanung auf die Vorgaben der ISFM geachtet. Über die Jahre konnte ich mich immer weiter qualifizieren und in verschiedenen Bereichen, z.B. für Anästhesie, Labor und Zahnbehandlungen, investieren. Ebenfalls konnten wir im Team das Handling und den Umgang mit felinen Patienten optimieren. Um gut vorbereitet zu sein, hat es doch etwas länger gedauert als erwartet, aber es ist ja ein stetiger Prozess, den wir nun stolz als Zertifizierung tragen dürfen.

Vielen Dank für das Gespräch.