WDT: Mit Volldampf in Richtung Zukunft

Jeder Tierarzt, jede Tierärztin kennt die WDT, das Tierarztunternehmen, das sich seit über 115 Jahren in der Hand der deutschen Tierärzteschaft befindet. In über 95 % aller Praxen ist die WDT präsent, mehr als 7.200 Veterinäre sind als Mitglieder der Genossenschaft auch mitbestimmende Eigentümer des Unternehmens. Wie das Tierarztunternehmen sich in der Zukunft aufstellen wird, erklärten in Garbsen Dr. Thomas Nonnewitz, Vorstand der WDT, und Marketingleiter Kai Petriw.

„Wir haben so zahlreiche nützliche Angebote, um unseren Kunden im Praxisalltag das Leben zu erleichtern, haben jedoch Schwierigkeiten, das alles zu kommunizieren“, erklärt Dr. Thomas Nonnewitz. Dabei ist die Vielfalt der Kommunikationswege und -möglichkeiten immens, denn über 280 Mitarbeiter/-innen sorgen dafür, dass die Tierärzteschaft von den Angeboten des Unternehmens erfahren.

Marketingleiter Kai Petriw und sein Team produzieren mit der WDT-News und der TFA-News eigene Fachzeitschriften, in denen alle drei Monate „komplexe Inhalte transportiert“ werden können. Darüber hinaus setzt man auch weiterhin auf gedruckte Kataloge, die in so gut wie jeder Tierarztpraxis stehen. Für den direkten Kontakt sorgt das 21-köpfige Außendienstteam, außerdem ist das Unternehmen auf den großen Fachkongressen mit großen Ständen dabei, um sich und die neuesten Produkte zu präsentieren. „Wir sind schon recht nah dran am Tierarzt“, erklärt Petriw, „und dennoch schaffen wir es nicht, alle Vorzüge und Serviceangebote nachhaltig unseren Mitgliedern nahezubringen.“

Dass die WDT Pakete packen und versenden kann, hat sie in ihrer 115-jährigen Geschichte bewiesen, doch nun stellen wir die Weichen für die Zukunft!“

Dr. Thomas Nonnewitz, WDT Vorstand

„Dass die WDT Pakete packen und versenden kann, hat sie in ihrer 115-jährigen Geschichte bewiesen, doch nun stellen wir die Weichen für die Zukunft!“ Dabei sind die Zahlen gut, 2019 machte die WDT einen Umsatz von 90 Millionen Euro - täglich werden rund 4.000 Pakete an die Kundschaft versendet. Die Vision von Nonnewitz jedoch sieht anders aus - „Fulfillment“ heißt das Zauberwort. Ab 2021 will der Basisversorger mit der eigens gegründeten Logistikfirma „VETLOG.ONE“ alle Tierarztpraxen und -kliniken beliefern können. Dafür bietet er allen Firmen der Branche an, alle jene Aufgaben, die nach dem Tätigen einer Bestellung erfolgen, zu übernehmen und für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. „Neben der Lagerung der Produkte, der Kommissionierung erfolgt auch der Versand, die Rechnungsstellung und das Retourenmanagement über das neu gegründete Unternehmen.

Bisher sieht es so aus, dass die Tierärzte regelmäßig bei 20–30 Lieferanten bestellen. Diese Prozesse sind sehr zeitintensiv, umweltbelastend und auch fehleranfällig. Schnellere Bestellvorgänge und weniger Verpackungsmüll verspricht die WDT künftig, wenn das neue, 20.000 qm große Logistikzentrum in Wunstorf in Betrieb genommen wird. Hierfür investiert das Unternehmen bis 2025 insgesamt 12 Millionen Euro; u.a. wird ein Kühlhaus für 2.400 Palettenplätze gebaut.

Vorteile für die Tierärzte

Die Vorteile für den Tierarzt liegen auf der Hand, denn zukünftig wird er nur noch auf einer Bestellplattform tätig sein müssen und seine Bestellungen in einer Lieferung erhalten - dies bietet der WDT-Marktplatz bereits heute. Das spart Versandkosten, schont die Umwelt und mindert den Bestell- und Kontrollaufwand in der Praxis. Wichtig ist es dem Vorstandsmitglied auch, dass die von den praktischen Tierärzten mit den verschiedenen Herstellern verhandelten Konditionen auch weiterbestehen und berechnet werden.

Alle Tierärzte, die zum Onlinepartner werden, erhalten seit dem 1. März 2020 30% auf ihre Einkäufe dieser Produkte und eine dauerhafte Vergütung auf die Bestellungen ihrer Kunden von bis zu 10%."

Kai Petriw, Marketingleitung WDT

„Wir bringen dem Tierarzt den Internet-Umsatz wieder zurück!“

Mit „Tierarzt 24“ sind wir dem Ziel, dem Tierarzt den Internetumsatz zurückzubringen, ein großes Stück näher gekommen. In der Vergangenheit haben die Tierärzte sehr viel Zeit und Aufwand betrieben, dem Tierhalter spezielle Diätfuttermittel zu verkaufen. Doch haben die Halter danach im Netz dieses Futter nachbestellt. Und so ging das Geschäft lange am Tierarzt vorbei – er hat das Geschäft seiner Empfehlung an das Internet verloren. „Und wir sprechen von einem Gesamtumsatz von zirka 60 Millionen Euro“, so Nonnewitz.

Die WDT wollte der Tierärzteschaft helfen, gründete eine Onlineapotheke an der tschechischen Grenze, nannte das Ganze „Danke Doc“ und war stolz – doch kam leider keiner. „Wir haben unsere Fehler gemacht“, so Nonnewitz, „hatten dann aber im Jahr 2015 die Möglichkeit, uns zu 50 % an einer Struktur zu beteiligen, die bereits zehn Jahre aktiv war, ½ Million Kunden hatte und damals fünf Millionen Umsatz machte.“ Die Teams von „Tierarzt24“ und der WDT brachten ihr Know-how ein und entwickelten ein System, das sich für den Tierarzt immer mehr lohnte. Nun, nachdem die WDT sich die gesamten Anteile von „Tierarzt24“ sicherte, geht man in Garbsen einen Schritt weiter, bietet einen Großteil der Ergänzungsfuttermittel der WDT-Eigenmarken unter dem Tierarzt24-Label an.

Alle Tierärzte, die zum Onlinepartner werden, erhalten seit dem 1. März 2020 30% auf ihre Einkäufe dieser Produkte und eine dauerhafte Vergütung auf die Bestellungen ihrer Kunden von bis zu 10%. „Dieses Angebot schlug ein wie eine Bombe“, erklärt Marketingleiter Petriw, „innerhalb von kurzer Zeit hat die WDT mit diesem Konzept über 2.100 Tierarztpraxen als Vertragspartner gewinnen können - und täglich werden es mehr!“

„Doch mit den digitalen Angeboten geht es stetig weiter!“

„VETSOFT ONE ist eine Softwareschmiede, in der acht Fachleute aus sechs Ländern arbeiten und digitale Tools für die Tierärzteschaft entwickeln“, erklärt Nonnewitz stolz. Die WDT hat sich an diesem Start-up beteiligt, das den Auftrag hat, das Unternehmen kreativ in die digitale Zukunft zu begleiten. Derzeit wird die Onlinebestellplattform „Marktplatz“ weiter entwickelt und ausgebaut. Darüber hinaus wird an einer Tierhalter-APP mit etlichen Facetten und Ansätzen gearbeitet, wofür das Grundkonzept bereits vorliegt. „Wir denken groß und bestimmen jetzt die Grundstruktur, die in den nächsten Jahren Bestand haben wird.“

Mit Volldampf voraus...

Das skizzierte Zukunftsmodell der WDT macht Lust – vor allem dem sich als dynamisch und ambitioniert beschreibenden Dr. Thomas Nonnewitz, denn er weiß, dass die Entwicklung in der heutigen Zeit schnell gehen muss. „Wenn wir den Weg der Digitalisierung nicht eingeleitet hätten, hätten wir sicherlich unsere Position als Basisversorger der Tierärzteschaft verloren und uns selbst sämtlicher 
Zukunftsoptionen beraubt.