Keine Angst vorm Mitarbeitergespräch!

Stehen regelmäßige Mitarbeitergespräche für Sie als Führungskraft schon an der gewohnten Tagesordnung? Kennen Sie die Rollen, Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden und arbeiten gemeinsam mit diesen an deren Entwicklungspotentialen? Und hatten Sie als Arbeitnehmende:r jedoch auch schon mal das Gefühl, dass gewisse Dinge im praktischen Alltag einfach viel zu kurz kommen und nicht besprochen werden? Sind Sie auf beiden Seiten, als Führungskraft sowie als Angestellte:r, in Ihrem Arbeitsverhältnis wirklich zufrieden?

Regelmäßige Mitarbeitergespräche setzen genau an diesen Punkten an und sind somit das wichtigste Führungsinstrument eines tierärztlichen Unternehmens. Dennoch sind diese nicht selten rar gesät, oftmals „fehlt die Zeit“ im stressigen tierärztlichen Alltag - und gerne drückt man sich davor. Doch das muss und sollte nicht so sein!

Das Mitarbeitergespräch als Initiator zu gemeinsamen Wachstum & Weiterentwicklung

Ein offenes Gespräch zwischen Führungskraft und Arbeitnehmenden bringt immer das Potential von persönlichem Wachstum und beruflicher Weiterentwicklung mit sich. Es geht um das offene Aussprechen von Wünschen und Bedürfnissen, die die eigene Rolle als Arbeitnehmer:in betreffen als auch um das Ansprechen von Erwartungen und Forderungen seitens der Führungskraft. Nur durch diese klare Kommunikation kann eine beidseitige Zufriedenheit bezüglich der Zusammenarbeit entstehen. Diese wiederum wirkt sich langfristig positiv auf Arbeitsabläufe, Arbeitsklima, teaminterne Kommunikation sowie die Arbeitsresultate aus. Zusätzlich ist die Zufriedenheit einer/eines Mitarbeitenden einer der wichtigsten Gründe, im Unternehmen zu bleiben.

Dennoch bleiben nach wie vor viele positive wie negative Aspekte der Zusammenarbeit unausgesprochen und verbleiben nicht aufeinander abgestimmt. Dies führt beiderseits schnell zu Frustration und Demotivation. Behalten Sie als Unternehmer:in immer im Hinterkopf, dass die meisten Arbeitnehmenden nicht nur aufgrund der FaktorenArbeitsbelastung und/oder nicht zufriedenstellenden Gehaltsstrukturen ihren Arbeitsplatz verlassen, sondern auch dann, wenn sie sich nicht mehr individuell im Unternehmen weiterentwickeln können. Regelmäßige und effektive Mitarbeitergespräche können genau dies vermeiden.

Was braucht es für ein erfolgreiches Mitarbeitergespräch?

Grundlegend braucht es Offenheit und Vertrauen. Diese werden mithilfe einer wertschätzenden Kommunikations- und Feedbackkultur aufgebaut. Auch Kritik kann nur ausgesprochen und vom Gegenüber angenommen werden, wenn diese in einem angebrachten Rahmen und in Maßen geschieht. Zusätzlich sind Regelmäßigkeit sowie Verbindlichkeit essentielle Faktoren: planen Sie beiderseits feste Termine ein, zu denen Sie sich zum Mitarbeitergespräch treffen. Feste Abstände zwischen den Terminen als auch ein ruhiger Ort (im Idealfall fernab des hektischen Alltags der Praxis/Klinik) helfen in der Durchführung. Mitarbeitergespräche sollten mindestens einmal jährlich stattfinden. Ein roter Faden und eine Gesprächs-Leitlinie helfen, den Überblick zu bewahren, vor allem dann, wenn es zu Unstimmigkeiten kommen sollte. Zudem sollten die Gespräche protokolliert werden, damit die erarbeiteten Folgerungen & Lösungen in den folgenden Gesprächen überprüft werden können.

Ein offenes Gespräch zwischen Führungskraft und Arbeitnehmenden bringt immer das Potential von persönlichem Wachstum und beruflicher Weiterentwicklung mit sich."

VetStage GmbH

Wertvolle Instrumente für ein offenes Mitarbeitergespräch

Als Führungskraft können Sie anhand einiger Methoden Ihr Mitarbeitergespräch effektiv aufbauen. Eine dieser Methoden stammt aus dem Coaching und ist bekannt als das Feedbackgespräch nach RAFAEL. Dieses Tool gibt der/dem Mitarbeitenden Raum für die Exploration und Reflexion vergangener Leistungen und Handlungen. Die Gesprächsstruktur (exemplarisch) richtet sich nach den folgenden Fragen:

R) Report: Wie haben Sie die Situation (oder auch: vergangenen Wochen/Monate) erlebt?

A) Alternative: Was würden Sie das nächste Mal anders machen?

F) Feedback: So habe ich Sie erlebt (Feedback der Führungskraft an die/den Mitarbeitende:n)

A) Austausch: Welche Dinge sehen wir verschieden?

EL) Erarbeiten von Lösungsschritten: Was ist als nächstes zu tun, was gehen wir in Zukunft gemeinsam an?

Diese Methode eignet sich sowohl, um bestimmte Situationen (bspw. einen Vorfall mit Kund:innen) als auch eine Zeitspanne (bspw. die Probezeit) gemeinsam zu reflektieren und eine Lösung zu erarbeiten, wie diese in Zukunft besser gemanagt werden können. Auch wenn alles zur Zufriedenheit auf beiden Seiten verlief: Es gibt immer noch etwas Luft nach oben zur gemeinsamen Weiterentwicklung! Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass die/der Mitarbeitende seine Rolle reflektieren und bei Bedarf neu überdenken kann. Der Führungskraft liegt hier die Verantwortung inne, aktiv zuzuhören und gemeinsam mit den Mitarbeitenden an neuen Lösungsschritten zu arbeiten. Sollten Sie sich als Führungskraft noch nicht geübt genug für solche Gespräche fühlen, dann zögern Sie nicht, durch entsprechende Kurse und/oder Ausbildungen mehr darüber zu lernen. Denn: effektive und gezielte Fragetechniken im Gespräch können Türen öffnen, Konflikte deeskalieren sowie motivieren, unterstützen und zum konstruktiven Nachdenken anregen.

Seien Sie offen für Kritik – mit dem eNPS!

Eine weitere Gesprächsgrundlage kann zudem der eNPS sein: der Employee Net Promoter Score. Der Employee Net Promoter Score gibt Ihnen als Führungskraft die Möglichkeit, die Loyalität und Zufriedenheit der eigenen Mitarbeitenden ökonomisch zu messen. Die zentrale Frage, die in dieser (anonymen) Umfrage gestellt wird, lautet: Würden Sie Ihre/n Arbeitgeber:in Freunden, Familie oder Vet-Kolleg:innen weiterempfehlen? Dies wird anhand einer Skala mit den Werten von

0-10 bemessen (0: sehr unwahrscheinlich; 10: sehr wahrscheinlich).

Zusätzlich werden zwei weitere Fragen gestellt: Zum einen, Warum die/der Arbeitnehmende den Arbeitgeber entsprechend bewertet hat? Hieraus werden positive Aspekte für das Employer Branding abgeleitet. Ebenso wird gefragt, was verbessert werden müsste, um eine 10 zu erreichen. Der eNPS wird hier also in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess in der Personalabteilung hinzugezogen.

Übrigens: Der eNPS kann in Ihrem Unternehmens Account mithilfe von VetStage über eine anonyme Mitarbeiterbefragung ganz leicht ermittelt werden.

Auch wenn der eNPS anonym gemessen wird, kann das Ergebnis der Umfrage eine gute Gesprächsgrundlage für das Mitarbeitergespräch sein. Bleiben Sie als Führungskraft offen für Lösungsansätze Ihres Teams, wie gewisse Dinge anders oder besser gestaltet werden können. Zeigen Sie ehrliches Interesse an gemeinsamer Weiterentwicklung und eröffnen Sie durch diese Gespräche Ihrer Mitarbeitenden die Chance zu mehr Wachstum und einer (gemeinsamen) erfolgreichen Karriere.

Take away‘s

Vertrauen, Offenheit, aktives Zuhören und ehrliches Feedback, sowie Regelmäßigkeit, Struktur, gemeinsame Lösungswege und das in Einklang bringen verschiedenster Erwartungshaltungen: mit diesen Faktoren wird das nächste Mitarbeitergespräch zum

Erfolg! Lernen Sie mit- und voneinander und nehmen Sie gemeinsam die Zukunft des Unternehmens in die Hände. Dieses Wachstum wird sich langfristig auszahlen. Denn am Ende des Tages soll es doch vor allem darum gehen: eine gemeinsame Weiterentwicklung auf Augenhöhe, um Stärken zu stärken und Schwächen zu schwächen.