Zoetis im Dialog - Neue Wege in der Tiergesundheit
Wie lässt sich chronischer Schmerz beim Hund wirksam und nachhaltig behandeln? Welche Fortbildungen bringen mich wirklich weiter – fachlich und im Praxisalltag? Und was hat eigentlich die Mensch-Tier-Beziehung mit moderner Tiermedizin zu tun? Zoetis stellte beim Pressetermin im neuen Berliner Headquarter praxisnahe Konzepte und neue Impulse für eine moderne Tiergesundheit vor – fundiert, engagiert und mit dem Blick über den Tellerrand. Im Mittelpunkt standen unter anderem der monoklonale Antikörper Librela, ein umfangreiches Fortbildungsprogramm sowie Einblicke in das aktuelle Human-Animal-Bond-Handbuch.
Strategischer Rahmen: Tiergesundheit als Verantwortung
„Unser Ziel ist es, Tiergesundheit zu fördern – und damit die Welt für Mensch und Tier zu einem besseren Ort zu machen“, so Evelina Seelbach, Business Unit Direktorin Kleintier, zur Eröffnung des Presseevents. Mit rund 14.000 Mitarbeitenden weltweit, darunter 1.600 in der Forschung und 4.000 im Außendienst, ist Zoetis der globale Marktführer im Bereich Tiergesundheit. Besonders stolz sei man auf das sogenannte „Continuum of Care“, ein Versorgungskonzept, das Prävention, Früherkennung, Therapie und Nachsorge miteinander verzahnt und so praxisrelevante Entscheidungsprozesse unterstützt. Im deutschen Kleintierbereich arbeiten derzeit 62 Mitarbeitende – ein interdisziplinäres Team aus Vertrieb, Marketing und Medizin.
Zahlen, Haltung und politische Relevanz
Was bedeutet ein Haustier für seine Bezugsperson? Für über 90 % der Halter:innen weltweit ist das Tier ein Familienmitglied – das zeigt die Studie, die Zoetis 2021 in Zusammenarbeit mit dem HABRI-Institut veröffentlichte. Die Umfrage, an der fast 20.000 Tierhalter:innen und über 1.500 Tierärzt:innen in zehn Ländern teilnahmen, macht deutlich: Die emotionale Bindung zwischen Mensch und Tier ist universell.
Dr. Christina Mayer, Tierärztin bei Zoetis, erklärt: „Je stärker die Bindung, desto höher die Bereitschaft, regelmäßig die Tierarztpraxis zu besuchen – und auch mehr für Diagnostik, Therapie und Prävention zu investieren.“ Doch sie warnt auch: Diese emotionale Nähe kann für beide Seiten zur Belastung werden, wenn Versorgungslücken, Fachkräftemangel oder finanzielle Hürden auftreten. „Die Verantwortung der Tiermedizin endet nicht am Praxistresen“, so Mayer. Deshalb begleitet Zoetis auch die Weiterentwicklung des Reports durch das neue Handbuch zur Mensch-Tier-Beziehung mit großem Interesse. Es bietet nicht nur Zahlen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen – etwa zur Förderung tiergestützter Therapien oder zum besseren Zugang zu tierärztlicher Versorgung.
Berufsethos im Blick: Tierärzt:innen unter Druck
Auch die Tierärzt:innen selbst sind Teil des Reports – und ihrer Realität widmet das Handbuch ein eigenes Kapitel: Über 36 % der Befragten gaben an, Schwierigkeiten zu haben, die Fürsorge für Tierhalter:innen und Tiere mit der eigenen psychischen Gesundheit in Einklang zu bringen. Der Wunsch nach gesellschaftlicher Anerkennung, nach wahrgenommenem Sinn – aber auch nach struktureller Unterstützung ist hoch. Zoetis unterstützt VetJoy.org, eine gemeinsame Initiative der europäischen Dachverbände der Veterinärmedizin. Hier finden Tierärzt:innen von Mentoringprogrammen für Studierende über Mental-Health-Angebote in Praxen bis zur Mitwirkung in europäischen Arbeitsgruppen für veterinärmedizinische Nachhaltigkeit. „Wir möchten, dass Tierärzt:innen nicht nur durchhalten, sondern aufblühen – in einem Beruf, der viel verlangt, aber auch unglaublich viel zurückgibt“, so Mayer.
Librela in der Praxis: Neue Wege in der Arthrosetherapie
Mit Librela steht erstmals ein monatlich injizierbarer monoklonaler Antikörper zur Verfügung, der gezielt den NGF-Schmerzweg blockiert - ohne die Nebenwirkungsrisiken klassischer NSAIDs. Für Dr. Mathias Brunnberg, Fachtierarzt für Kleintierchirurgie, ist das ein echter Fortschritt: „Viele unserer Arthrose-Patienten profitieren spürbar – auch jüngere Hunde, bei denen man Arthrose oft nicht erwartet.“ Der Schmerzmittelmarkt verändert sich – nicht nur durch neue Wirkstoffe, sondern auch durch Leitlinien, wie sie inzwischen von der WSAVA oder der Initiative Tiermedizin Schmerztherapie (ITIS) vorgelegt wurden. Brunnberg: „Leitlinien helfen, Therapieentscheidungen objektiv zu begründen – das schafft Klarheit und Vertrauen.“
Kommunikation auf allen Kanälen
25 Millionen verkaufte Dosen weltweit – das ist die Erfolgsbilanz von Librela. Sascia Szabó betonte im Interview mit JUST4VETS, wie wichtig es sei, komplexe wissenschaftliche Inhalte verständlich und empathisch zu kommunizieren. „Wir möchten Tierärzt:innen nicht mit Hochglanz-Botschaften erreichen, sondern mit Wissen, das sich direkt in den Alltag übertragen lässt“, erklärt Szabó und weist auf die Online-Webinare, u. a. auf der Plattform akademie.vet, Fachvorträge, Praxisbesuche und -seminare hin, die für einen intensiven Wissenstransfer sorgen. Zugleich informiert Zoetis auch die Tierhalter:innen direkt: mit Wartezimmermaterialien, QR-Code-Kampagnen, Social Media und Broschüren. „Wir wollen Bewusstsein schaffen – für Symptome, Therapien und den Weg in die Praxis“, so Szabó.
Fazit
Zoetis zeigt mit diesem Roundtable, wie moderne Tiergesundheit funktioniert: wissenschaftlich präzise, kommunikativ breit aufgestellt – und mit dem Mut, gesellschaftliche Fragen mitzubedenken. Zoetis bringt sich ein – nicht nur mit Produkten, sondern mit praxisnahen Konzepten und einem offenen Ohr für die Herausforderungen im tierärztlichen Alltag.
Andreas Moll