20 Jahre Vet-Magazin - "Tiermedizin voranbringen!"

Als im Juni 2004 das VET-MAGAZIN an den Start ging, war das Ziel vorgegeben: möglichst rasch zu einer der führenden Informationsquellen der Branche zu werden. Die beiden Gründer aus Wien, Thomas Zimmel und Christoph Illnar, gingen dabei einen neuen Weg und fokussierten sich ausschließlich auf die Veröffentlichung im Netz. Sie wollten als unabhängiges Medium Tierärzt:innen in ihrem Heimatland und darüber hinaus in Deutschland und der Schweiz über Neuigkeiten und Innovationen der Tiermedizin informieren. Der Newsletter des Magazins gehört zu den wichtigen Informationsquellen der Branche. Zimmel und Illnar sind auf den wichtigen Kongressen gern gesehene Gäste, auch weil sie mit ihren Kameras Stimmung der Teilnehmer:innen und der ausstellenden Firmen einfangen und als Bildergalerie auf ihrem Portal veröffentlichen. Gemeinsam mit Viktoria Hirschhofer, Studentin der Veterinärmedizin und neuestes Redaktionsmitglied, haben sich die beiden VET-MAGAZIN-Gründer Zeit für die Fragen von JUST4VETS genommen.

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Sie haben sich mit einem neuen Layout Ihres Portals ein eigenes Geschenk gemacht!

Christoph Illnar: Vielen Dank! Tatsächlich ist es viel mehr als nur ein neues Layout: wir haben in den vergangenen Monaten im Prinzip das VET-MAGAZIN vom Grunde auf neu programmiert und eine Plattform geschaffen, auf der wir jetzt viele neue Ideen umsetzen können und auch werden.

Thomas Zimmel: Es stecken viele spannende Projekte in der Pipeline. Natürlich werden wir auch laufend Verbesserungen vornehmen, wenn sich aus dem Feedback unserer Leser:innen etwas ergibt.

Virktoria, Sie sind für den Social-Media Auftritt und die “Paper of the Month”-Kolumne verantwortlich. Was fasziniert Sie am VET-MAGAZIN?

Viktoria Hirschhofer: Ich bekomme einen großartigen Einblick in die vielen verschiedenen Bereiche der Veterinärmedizin. Das VET-MAGAZIN gibt mir die Chance, über den Tellerrand der Uni hinauszuschauen und mehr über Bereiche und Spezialgebiete zu erfahren, die im normalen Lehrplan und Uni-Alltag nicht so stark im Fokus stehen. Darüber hinaus helfen mir die Beiträge, ein besseres Verständnis für aktuelle Entwicklungen, Trends und Herausforderungen in der Tiermedizin zu bekommen. Diese sind super wertvoll für mich, weil sie mich auf die vielfältigen Aspekte der Tiermedizin vorbereiten, die ich später in meiner beruflichen Laufbahn erleben werde.

Erinnern Sie sich noch an den Start Ihres Projektes? Mit welchen Vorurteilen hatten Sie zu kämpfen?

Thomas Zimmel: Es war extrem spannend. In der frühen Phase wollten wir auch Universität und die Tierärztekammer mit an Bord haben. Wir haben aber sehr rasch gelernt, dass auf der Uni damals ein Wissensportal als IT-Projekt und nicht als Kommunikationsplattform gesehen wurde.

Christoph Illnar: Auch in der Kammer konnte man sich „digital media“ für Wissenschaftskommunikation nicht vorstellen. Man wollte lieber eine Art Lifestyle-Magazin drucken und war damals ziemlich zeitgleich an einen externen Verlag herangetreten.

Thomas Zimmel: Im Nachhinein waren wir auch froh. Gemeinsam mit einigen innovativen Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Tiernahrung, konnten wir viel flexibler starten und auch rascher wachsen, weil wir weniger Leute mitreden lassen mussten.

Christoph Illnar: Nach einer anfänglichen Beobachtungsphase haben dann viele Stakeholder gesehen, dass das Projekt bei den Leser:innen ankommt und begonnen, uns aktiv zu unterstützen – sowohl finanziell als auch mit Content. Mittlerweile müssen wir auch nicht mehr diskutieren, ob Tierärzt:innen überhaupt im Internet unterwegs sind.

Wer waren/sind Ihre größten Befürworter:innen?

Christoph Illnar: Das waren zu Beginn erfahrene Marketing-Fachleute, allen voran Dr. Holger Uhlig von Bayer Tiergesundheit und die großartige Dr. Silvia Leugner von Royal Canin, die uns auch im Rahmen der VÖK sehr unterstützt hat. Und interessanterweise auch der damalige Rektor der Vetmeduni Wien, der das Projekt zwar intern nicht durchsetzen konnte, uns aber viel wertvollen Input in der Konzeptionsphase mitgegeben hat.

Thomas Zimmel: Heute und nach den Schritten nach Deutschland und in die Schweiz können wir uns auf einen großen Kreis an Unterstützer:innen verlassen. Sei es bei den Verbänden wie bpt und DVG oder der GST als auch internationalen Organisationen wie der Fecava. Natürlich würde es uns auch weiterhin ohne die Partnerschaften mit Unternehmen aus der Industrie nicht in dieser Form geben können.

Würden Sie unseren Leser:innen Ihre persönlichen Highlights der vergangenen 20 Jahre schildern?

Thomas Zimmel: In erster Linie die Menschlichkeit und die Offenheit, die die Familie der Tierärzt:innen so auszeichnet. Wir persönlich sind ja keine ausgebildeten Tierärzte, und so ist es nicht selbstverständlich, dass man uns und unser Projekt so freundlich aufgenommen hat.

Viktoria Hirschhofer: Ich bin erst seit eineinhalb Jahren mit dabei, konnte aber bereits an zahlreichen Kongressen teilnehmen und die gute Stimmung dort für unseren Instagram-Kanal einfangen.

Christoph Illnar: Genau, dieses Kongress-Leben, das Reisen, das Treffen mit vielen mittlerweile zu Freunden gewordenen Menschen, die alle eine Mission eint: die Tiermedizin voranzubringen.

Wo geht die Reise hin? Worauf kann sich die Branche in Zukunft freuen?

Christoph Illnar: Wir werden wesentlich interaktiver werden, mehr Bewegtbild produzieren, mit weiteren Magazinen in neuen Ländern starten und möchten dazu natürlich auch unser Team vergrößern.

Thomas Zimmel: Eine verstärkte internationale Ausrichtung. Ich bin Historiker und mich hat das Internationale schon immer sehr interessiert, zumal die Wissenschaft der Veterinärmedizin ohnehin keine Grenzen kennt.

Ich bedanke mich für das Gespräch, wünsche Ihnen eine erfolgreiche und abwechslungsreiche Arbeit in der Zukunft, freue mich auf einen regelmäßigen, abwechslungsreichen Austausch und würde gerne auf der VÖK-Jahrestagung in Salzburg auf den Geburtstag anstoßen!

Andreas Moll