DeutscheVET 2025: Überraschend stark – mit Rückenwind nach Köln
Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, und drittens startet die DeutscheVET jetzt richtig durch!
Mit gedämpften Erwartungen gestartet, aber mit viel Schwung beendet: Die DeutscheVET 2025 hat in Dortmund deutlich mehr überzeugt, als viele im Vorfeld vermutet hatten. Nach verhaltenen Rückmeldungen aus den Vorjahren blieben einige langjährige Aussteller den Westfalenhallen fern – doch alle, die sich auf den Weg gemacht hatten, wurden eines Besseren belehrt. Rund 1.500 Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) sorgten an beiden Kongresstagen für gute Frequenz und beste Stimmung.
Intensiver Austausch und hochwertige Inhalte
"Die DeutscheVET 2025 ist wieder auf Kurs", fasst Holger Volk zusammen. Für sein Kongressprogramm konnte er zahlreiche Key Opinion Leader aus Deutschland und ganz Europa gewinnen: Alex German vermittelte eindrucksvoll effektive Strategien zum Gewichtsmanagement bei Mensch und Tier. Laurent Locquet, ein aufstrebender Stern der Kardiologie, brachte praxisnahe und leicht umsetzbare Tipps für den klinischen Alltag mit. Fabio Procoli beantwortete geduldig eine lange Reihe von Fragen zu gastrointestinalen Erkrankungen. Harriet Syme, die unangefochtene Expertin für Hypertonie und chronische Nierenerkrankungen, lieferte wertvolle Erkenntnisse. Sandra Goericke-Pesch inspirierte alle sich mehr mit Reproduktionsmedizin zu beschäftigen. Bianca Hettlich vermittelte auf sehr sympathische Weise fundiertes Wissen in der Orthopädie. Ein weiteres Highlight bildeten Katrin Hartmann und Ralf Müller. "Das große positive Echo auf das Programm hat mich sehr gefreut. Besonders die ausgebuchte TFA-Veranstaltung mit ihrem interaktiven Format zeigte das große Engagement der Kolleg:innen", so Volk.

Wieder auf Kurs. Mit frischem Wind nach Köln Am 29. und 30. Mai 2026 zieht die DeutscheVET zurück nach Köln.
TFA-Teaminterview
Ein fünfköpfiges Team des Vet-Zentrum Köln
nahm an der Veranstaltung teil. „Wir fanden die Vorträge von
Holger Volk und anderen sehr inspirierend“, berichten Jule, Daria, Kira,
Jasmin und Miriam. Jasmin, Sprechstundenleitung im Vet-Zentrum, lobte insbesondere die Möglichkeit, Hunde mitzubringen – ihre beiden Vierbeiner Bella und Miko waren mit vor Ort. Miriam und Jasmin haben alle TFA-Fortbildungen besucht, hätten jedoch gerne auch den
Vorträgen zugehört, die den Tierärzt:innen vorbehalten waren. "Gut fanden wir die Kopfhörer, über die wir die Referent:innen hören konnten und von den Unterhaltungen in der Halle verschont blieben." Vermisst hat Jule, die bei ihrem Arbeitgeber für den Einkauf zuständig ist, die fehlenden Pharma- und Futtermittelfirmen. Kritik
gab es an der gastronomischen Auswahl: „Wir hätten uns mehr vegane
Optionen gewünscht“, so Daria. Und: Einige TFA hätten gern auch Zugang
zu den tierärztlichen Vorträgen gehabt.
Guter Zulauf in der Ausstellung
Die Industrieausstellung war in diesem Jahr kleiner und kompakter als in den vergangenen Jahren. Dr. Martin Waitz, Vetproduction, hatte sich mit seinem Team auf die Ausstellung fokussiert und war
positiv überrascht, dass trotz der Abwesenheit vieler großer
Pharma-Unternehmen so viele spannende kleinere und auch neue Aussteller
da waren. Der gebürtige Kölner hält den Umzug nach Köln strategisch für
einen guten und richtigen Schritt.
Die meisten Aussteller, die vor Ort waren, berichteten von regem Interesse. "Ich mag das Konzept der DeutscheVET, da die Besucher:innen sich mehr Zeit für die Gespräche am Stand nehmen", urteilte Jan Lang, Amamus Vet, der seine Kaltplasma-Therapiegeräte vorstellte und laut eigener Aussage an beiden Tagen komplett belagert wurde. Auch Marie Theres Mair von Vetstage hatte "eine schöne Zeit in Dortmund mit sehr guten Gesprächen" und hob besonders die Vorträge auf der Expo Stage hervor.
Erstmals dabei waren Diana Huber und Justyna Grochowiecka von der Firma Ilovet, die eine breite Palette von Ergänzungsfuttermitteln anbieten und ihren Bekanntheitsgrad erweitern konnten. "Sehr gut lief das Einscannen der QR-Codes unserer Kontakte, da dies Zeit erspart hat und wir dadurch mehr Zeit für die Gespräche hatten." Neu in der Branche ist Julia Davids, BOGGL, die nach jahrelanger Arbeit mit Höhen und Tiefen total glücklich war, dass die Besucher:innen ihren Stand "geflutet" haben. "Gefühlt ohne auch nur eine Pause gehabt zu haben sind die beiden Tage in Dortmund zu Ende gegangen", fasst Michael Schulz, Best Animal Care, zusammen. "Unsere PCR-Testsysteme kommen extrem gut an."
Die beiden Dispovet-Gründer, Erwin Holl und Norbert Seeger präsentierten u.a. Einweg- und Hygieneprodukte und sich über "zwei intensive Messetage
voller spannender Gespräche". Die beiden Holländer
brachten aus ihrer Heimat für alle Geschäftspartner, die hier ihre
Produkte präsentierten, Holzschuhe, die sogenannten "Klompen", mit Lars Lund von Luna & Milo, stellte neben den Copper Bodys seine Probiotic-Range vor, die kanadische Tierärztin Céline Leheurteux beantwortete die zahlreichen Fragen bezüglich der von ihr erfundenen EUTHABAGS, einer würdevollen Lösung für die Nachsorge von Kleintieren, und Geschäftsfreund Dr. Jan Kuntz, Inhaber von Equinox im hessischen Linsengericht, klärte über strahlenbasierte Therapien auf.
Doch es gab auch kritische Stimmen. Klaus Rath, Oehm und Rehbein, bemängelte die geringe Besucherzahl und wünscht sich eine stärkere Weiterentwicklung des Formats, vor allem für die Veranstaltung 2026 in Köln.
Ausblick
Mit frischem Wind nach Köln Am 29. und 30. Mai 2026 zieht die DeutscheVET zurück nach Köln – allerdings nicht wie gewohnt in die Messehallen, sondern in die denkmalgeschützte XPOST. Olaf Freier, Chief Strategy Officer von HINTE Expo & Conference, freut sich auf den neuen Veranstaltungsort: „Das historische Backsteingewölbe bietet eine ganz besondere Atmosphäre für Lernen und Networking.“ Holger Volk arbeitet bereits am neuen Programm. Themen wie Onkologie, Ohrerkrankungen, Chirurgie, Dermatologie, Endokrinologie und Innere Medizin stehen auf der Agenda. Die Vorfreude ist groß – nicht nur bei den Veranstaltern. „Ich werde 2026 stressfrei mit dem Fahrrad anreisen und bin gespannt, wen ich dort alles treffen werde. Viva Colonia!“