Online-Seminar: Irrwege in der Rassezucht

Was wir dagegen tun können und müssen!

Referent: Prof. Dr. Achim D. Gruber

Der Mops ist nur eine sehr kleine Spitze eines sehr großen Problembergs. Es wissen inzwischen alle: Unsere Prinzipien der Zucht reiner Rassen müssen auf den Prüfstand. Menschengemachte „Schönheitsideale“ und extreme Verformungen haben unseren ehemals überwiegend gesunden Hunden weit über 80 Krankheiten, Leiden und Sinnesstörungen beschert, die direkt aus den Zuchtzielen resultieren. Dramatische Inzuchtfolgen mit massiven genetischen Verarmungen und weit über 500 Erbkrankheiten – Trend steigend! – bedrohen die Existenz vieler Rassen zusätzlich. Bei manchen Katzenrassen sehen wir ähnliche Entwicklungen. So kann es nicht weitergehen!

Dabei gibt es viele Auswege, ohne die Rassen abzuschaffen: Können wir einfach wieder gesundzüchten? Welche Rolle spielen Gentests? Bietet Gentechnik mit ihren neuen Korrekturen durch Genscheren die Lösung? Kann Klonen helfen? Was bringen Verbote? Wo helfen Kreuzungszuchten? Sind „Designerdogs“ wie Labradoodle, Maltipoos & Co. der Durchbruch? Oder lieber gleich nur Mischlinge? Mehr als genügend Möglichkeiten stehen bereit, wenn wir konsequent und mutig genug sind, manche Prinzipien der traditionellen Rassenreinzucht zu renovieren. Damit aus geschundenen wieder geschätzte Gefährten werden.

Prof. Dr. Achim D. Gruber leitet das Institut für Tierpathologie an der Freien Universität Berlin und ist in der Obduktionshalle tagtäglich mit den von Menschen gemachten Leiden unserer Haustiere konfrontiert. Nach seinem Bestseller "Das Kuscheltierdrama" erscheint aktuell sein zweites Sachbuch "Geschundene Gefährten". Prof. Achim Gruber ist Experte im Qualzucht-Evidenz Netzwerk (QUEN), welches den Stand des Wissens zum Thema zuchtbedingter Defekte (Qualzucht) gebündelt zur Verfügung stellt.

Dauer: ca. 90 min